Die Contrada von Siena

Alle Sehenswürdigkeiten Sienas in der Toskana zu beschreiben würde wahrscheinlich Bände füllen. Die ganze Stadt ist im wahrsten Sinne des Wortes bepflastert mit Sehenswerten. Daher beschränken sich die meisten Reiseführer auf Hinweise zu den wichtigsten Kunstdenkmälern. Man muss schon genau hinsehen, um an den Häusern die kleinen Keramiktafeln mit meist tierischen Symbolen zu entdecken, welche die Zugehörigkeit zu einer Contrada symbolisieren. Bei den Contrada handelt es sich um Nachbarschaftsgemeinschaften, deren Tradition bis ins 11. Jahrhundert zurückgeht, die aber auch heute noch von Bedeutung sind. Sie stellen nicht nur in der Toscana, sondern in ganz Italien ein echtes Unikum da. Im Jahre 1730 wurde ihre Anzahl von einstmals über 60 auf 17 reduziert. Es gibt die Adler (Aquila) und Panther (Pantera), aber auch Schildkröte (Tartuca) und Raupe (Bruco). Die Contrada haben sich auch den Siedlungen und Dörfern entwickelt, die erst langsam zu Siena zusammen gewachsen sind. In den vergangenen Jahrhunderten hatte jede Contrada eine eigene Verwaltung, Kirchen- und Militärorganisation, Gemeinschaftseinrichtungen wie Brunnen und sogar eine eigene Fahne. Im modernen Siena übernehmen diese Nachbarschaftsvereinigungen hauptsächlich soziale und gesellschaftliche Aufgaben war. Für jeden Sieneaner sind die Straßenfeste der Contrade ein wichtiges Ereignis. Vielleicht liegt es auch an diesen Gemeinschaften, dass Siena die Stadt mit den kleinsten sozialen Problemen ist.

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Autor:
Matthias Süß
Kategorie:
Kultur
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