Nicht umsonst steckt in dem Wort Kreditkarte auch der Begriff Kredit. Denn bei einer echten Credit Card bekommt man als Karteninhaber einen Verfügungsrahmen eingeräumt, den man ausschöpfen kann. In Deutschland handelt es sich hier zumeist um die sogenannten Revolving Cards, bei denen dann also der einmal angerissene Kreditrahmen ganz ähnlich wie ein Ratenkredit zurückgezahlt wird. Es wird also das negative Saldo nicht gleich auf einmal fällig, sondern man kann es schrittweise wieder abstottern.

Na gut, könnte man meinen, es gibt ja auch sonst genügend Angebote für Kredite. Das ist zwar vom Prinzip her richtig, doch wer möchte schon gern wegen 500, 1000 oder 2000 EUR einen Kredit aufnehmen? Vielen ist es einfach zu peinlich, bei eher kleineren Summen die Bank zu fragen und nehmen dann höhere Kreditsummen in Kauf, um in der Kreditabteilung einer Bank nicht aufzufallen. Ohnehin funktioniert der Verfügungsrahmen bei einer Kreditkarte ganz ähnlich wie ein schneller Ratenkredit, da man ihn nicht erst beantragen muss sondern direkt darauf zugreifen kann. Zwar liegen die Sollzinsen zumeist im zweistelligen Bereich, doch (1) fallen üblicherweise keine Sollzinsen an, wenn man zum Stichtag den negativen Betrag (der in dem Abrechnungszeitraum angefallen ist) komplett ausgleicht und (2) braucht man keinen Papierkram über sich ergehen zu lassen wenn man den Urlaub nochmal um eine Woche verlängern will oder Ebbe in der Haushaltskasse ist. Zum kurzfristigen Überbrücken ist solch ein Kreditrahmen also allemal geeignet. Selbst kostenlose Kreditkarten, beispielsweise als Visa Card oder MasterCard, bieten schon genauso die Möglichkeiten eines Kreditrahmens. In aller Regel wird die Höhe des Verfügungsrahmens mit der Bank gemeinsam festgelegt, wobei natürlich auch die Bonität des Kunden eine erhebliche Rolle spielen dürfte.