Das Erzgebirge und sein Holzspielzeug

Mit dem Begriff Holzspielzeug wird immer und überall das Erzgebirge verbunden. Hier gibt es eine Jahrhunderte alte Tradition der Spielzeugherstellung, wobei auch heute noch auf Handarbeit und kleinste Details Wert gelegt wird. Der Ursprung der Spielzeugindustrie im Erzgebirge hängt eng mit den Bedingungen zusammen, unter die Menschen dort früher lebten. Aufgrund sehr langer Winter war die Landwirtschaft nur sehr begrenzt möglich, auch gab es dort auch keine grösseren Städte oder Postkutschenstrassen, die Besucher ins Land brachten. Als der Erzbergbau einsetzte, wurde zwar viele Arbeitsplätze geschaffen, die jedoch nur für die gesunden kräftigen Männer geeignet waren. Der Abbau der Erze musste aus Ertragsgründen schon bald wieder eingestellt werden und so herrschte finanzielle Not bei den Familien. Jedoch gab und gibt es im Erzgebirge viel Holz und wohl auch viele geschickte Handwerker. Dies alles zusammen ließ die Herstellung von Holzspielzeug beginnen. Während der langen Winterabende saßen nun die Familien beisammen und stellten Spielzeuge her. Hier gab es sicherlich Spezialisten, z. B. Männer die das Reifendrehen perfekt beherrschten, andere die wunderbare Holzschnitzereien  erschufen, dann gab es Familien, die alle Figuren bemalten und weitere, die die Schachteln für den Transport und Verkauf herstellten. Viele dieser Familien gründeten Genossenschaften, da der Einzelverkauf keinen Gewinn brachte und man sich so ein Existenzminimum sichern konnte. Schon bald wurden die Produkte in die ganze Welt verkauft und das ist noch heute so. Man erkennt schon das Etikett anzusehen, dass ein Holzspielzeug aus dem Erzgebirge stammt. Zu den bekanntesten gehören die Weihnachtspyramiden, die Räuchermännchen, Nußknacker und viele detailgetreue Holzfiguren wie Weihnachtsengel, Krippenfiguren,  Bergmänner, Bauern usw. Dann natürlich die Lichterbögen oder Schwibbögen, die im Winter, insbesondere zur Weihnachtszeit in die Fenster gestellt werden. Dieser Brauch mit den beleuchteten Fenster stammt ebenfalls aus der Zeit des Erzabbaues. Die Väter gingen damals morgen im dunkeln aus dem Haus und kam spätabends zurück. Daher wurden kleine Lichter in die Fenster gestellt, um den Bergarbeitern den Weg zu weisen, von einer Strassenbeleuchtung war man ja weit entfernt.

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Autor:
Alexander Donabauer
Kategorie:
Kinder
Popularität:
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